Jetzt bloss nix vermasseln
Aus London gibt es unerwarteten Zuspruch: Der "Economist", das liberale Wirtschaftsmagazin, äußert sich erstaunlich positiv über die deutsche Wirtschaft. Nur noch die deutschen Politiker könnten den Aufschwung vermasseln, so das Fazit.
Von Nikolaus Piper
Das Titelbild der kommenden Ausgabe des Economist.
Foto: The Economist
Der Economist ist auf erfrischende Weise altmodisch. Das Magazin aus London ist seit der Gründung 1845 seiner klassisch liberalen, freihändlerischen Linie treu geblieben, die Aufmachung ist dezent, die witzigen Bildzeilen meist aussagekräftiger als die wenigen Bilder selbst.
Selten enthüllt der Economist etwas, dafür ist er umso meinungsfreudiger. Die – nie mit Namen zeichnenden – Autoren erkennen oft die Zeichen der Zeit. Über eine Million mal wird der Economist wöchentlich verkauft. Und gelegentlich wird dessen Meinung selbst zum Thema.
So auch jetzt. „Deutschlands überraschende Wirtschaft“ – so der Titel der an diesem Freitag erscheinenden Ausgabe. Darunter sieht man einen Bundesadler, der die – noch etwas klein geratenen – Muskeln spannt.
Kritisch gegenüber den Parteien
Sein Fazit: „Die Nachrichten aus Deutschland könnten überraschend gut werden, vorausgesetzt die Politiker vermasseln es nicht nach der Wahl im nächsten Monat.“